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Mein Workflow

Zunächst sind einige vorbereitende Tätigkeiten durchzuführen:  

  • Erstellung des Layouts mittels Sprint-Layout-Software
  • Prüfung mittels programminterner Testroutinen und insbesondere der Masseflächen
  • Prüfung anhand von Papierausdrucken auf kritische Stellen und Layoutfehler sowie kritischer Footprints (z.B. ungetesteter, neu angelegter Relais, Stecker etc.)
  • Zweifacher Ausdruck auf Layoutfolien
    Es hat sich nicht bewährt, auf zwei Layouts auf eine Seite zu drucken, um Folie zu sparen, weil offenbar durch die Erwärmung während des Druckprozesses minimale Abweichungen entstehen und die Layouts nicht deckungsgleich sind. Also lieber eine zweite Folie spendieren. Was aber natürlich geht, ist der multiplizierte Ausdruck, also die gleiche Platine x-fach neben- und untereinander.
    Der Ausdruck erfolgt spiegelverkehrt, sodass später die Folie mit der Tonerseite direkt auf der Platine aufliegen kann.
  • Passgenaue Ausrichtung der beiden Folien übereinander und Fixierung mittels Klebestreifen. Grober Zuschnitt der Folien außerhalb der Klebestellen.
  • Zuschnitt des Basismaterials mit (großzügiger) Beigabe mindestens auf zwei Seiten. (Auf zwei Seiten ca. 10-15 mm, weil diese später im Halterahmen der Ätzküvette etwas verdeckt sind, auf den anderen zwei Seiten min. 5 mm). 

Somit wären die Vorbereitungen abgeschlossen. Ggfs. lohnt es sich, kleinere Projekte "zu sammeln", um in einem Schwung eine Reihe von Platinen zu ätzen, aber vor allem zu entwickeln. Die Ätzlösung kann problemlos wiederverwendet werden, der Entwickler hingegen ist nicht haltbar. 

Der tatsächliche Produktionsablauf sieht dann wie folgt aus: 

Als erstes vorab den Entwickler mit ca. 40-50 °C warmem Wasser ansetzen (einstreuen und etwas verrühren). Danach hat er Zeit, auf Raumtemperatur runterzukühlen. Parallel die Heizung und Lüftung der Ätzküvette einschalten, damit die Lösung auf eine Temperatur von ca. 45 °C kommt. Währenddessen können dann die weiteren Tätigkeiten ausgeführt werden. 

  • Im spärlich beleuchteten Raum arbeiten!
  • Abziehen der Schutzfolie des Basismaterials
  • Positionierung von Layoutfolien und Platinenmaterial in dem Belichtungsgerät. Der Toner auf der ersten Folie sollte dabei zur Platine zeigen.
  • Schließen des Belichtungsgerätes und Start der Belichtung. Durch die Zeitsteuerung wird eine Überbelichtung vermieden und die Platine kann solange im Belichtungsgerät liegen bleiben, bis sie weiterverarbeitet werden kann.
  • Sobald der Entwickler auf Raumtemperatur abgekühlt ist, die Platine aus dem Belichtungsgerät entnehmen und ins Entwicklerbad legen.
  • Ca. 1 min. entwicklen, bis sich keine Beschichtung mehr löst. Dabei Platine bewegen, aber ohne das Layout mechanisch zu berühren (z.B. an den Kanten mittels kleiner Hölzchen oder Fotozangen).
  • Entwickelte Platine abspülen und in die zwischenzeitlich auf Temperatur gebrachte Ätzlösung hängen.
  • Nach ca. 10-20 min. (je nach Sättigung der Lösung) sollte der Vorgang abgeschlossen sein (Kontrolle!)
  • Platine entnehmen und abspülen 

Nun ist die Platine fast fertig, aber ein paar Schritte sind noch nötig, insbesondere, um die dauerhafte Lötfähigkeit sicherzustellen. 

  • Trockengetupfte Platine erneut belichten, jedoch ohne Layoutfolie (also vollflächig)
  • Platine nochmals in das Entwicklerbad geben (somit wird der gesamte Fotolack entfernt)
  • Platine trocknen (Tuch, Zeitungspapier), ggfs. mit Aceton reinigen (im Normalfall unnötig)
  • Platine mit Lötlack SK10 besprühen (deckend, aber nicht "unter Wasser setzen"!)
  • trocknen lassen 

Nach diesen Schritten ist die Roh-Platine fertig und "konserviert". Insbesondere der Lötlack ist wichtig, damit die Kupferbeschichtung nicht oxidiert, wodurch sie sich schlechter löten lässt und unschön aussieht. 

Anschließend (nach hinreichender Trocknung) kann die Platine auf das Endmaß zugeschnitten werden. Mittels Schleifbock sollten die Kanten leicht gebrochen werden. Hernach sind noch evtl. Löcher zu bohren. 

Achtung: Das Tragen einer den verarbeiteten Stoffen entsprechenden Persönlichen Schutzausrüstung sowie die Einhaltung geeigneter Vorsichtsmaßnahmen sei dringend angeraten. Zudem sollte keine Sonntagskleidung getragen werden, weil die Ätzlösung bei Kontakt unansehnliche Spuren hinterlässt. Schließlich ist auch auf die umweltgerechte Entsorgung verbrauchter Materialen und Stoffe zu achten (Schadstoffmobil). Keinesfalls dürfen die Lösungen in der Kanalisation entsorgt werden!

 

 

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